Freitag, 28. September 2012

Immer noch Madeira

Heute Morgen waren wir im Hafenbüro und haben bis Morgen früh bezahlt. 10 Tage waren wir nun in Funchal. Die Zeit vergeht rasend schnell. Wir sind viel durch Funchal gelaufen. Viele nette kleine Straßen und Gassen kann man entdecken, unter anderem auch eine sehr interessante Markt- und Fischhalle. Hier gibt es sehr viele exotische Früchte und interessante Fische.





 

Mit dem Mietwagen sind wir über die gesamte Insel gefahren und haben tolle Eindrücke mitgenommen. Die Höhe der Berge mit einer riesigen Vielfalt an Bäumen. Die zerklüftete Nordküste von Madeira mit einer direkt in die Felsen gebauten Badelandschaft.





Aber auch eine Wanderung entlang eines Levadas (alte Bewässerungsanlage) war spektakulär und aufregend, insbesondere für Andrea mit ihrer Höhenangst.







Natürlich nutzten wir auch die Zeit, um die Vorräte für die nächsten Wochen wieder aufzufüllen. Sowohl zum Einkaufen als auch für die Freizeitgestaltung ist Funchal ein schöner Ort. Da über dem Atlantik stürmisches Wetter war und keiner genau wusste, in welche Richtung sich der Sturm entwickelt – anfangs waren die Prognosen so, dass er direkt über Madeira zieht – konnte man die Wartezeit hier schön überbrücken. Abends haben wir uns regelmäßig mit der Besatzung der Kalimian und der Mardos auf ein Bier in der Hafenkneipe getroffen und uns ausgetauscht. So ist nie Langeweile aufgekommen, aber jetzt wird es Zeit, weiter zu fahren.



Die Wetterprognosen für die nächsten Tage sind gut: nördliche Winde mit Windstärke 5, abflauend auf Bft 3. Morgen früh geht’s dann los in Richtung Lanzarote.


Ed, bitte bestell schöne Grüße aus Funchal an die Crew der Gekko.


Bon dia!
Andrea & Andreas


Mittwoch, 19. September 2012

Madeira

Porto Santo ist eine kleine Insel vor Madeira, die bis auf einen wunderschönen Strand nicht viel zu bieten hat. Nach 2 Tagen im Hafen haben wir uns vor den Hafen auf Anker verholt.



Von dort sind wir dann mit 4 deutschen Booten in die Ankerbucht Ensenada do Abra 32° 44,7 N / 016°41,7 W an die Ostküste von Madeira gesegelt (deutsche Bucht?). Erstmalig kam unsere Angel zum Einsatz, da wir abends zusammen Fisch grillen wollten. Zum Glück hat aber keiner angebissen! Die malerische Bucht ist umgeben von einer sehr zerklüfteten Felsenküste. Die Wassertemperatur betrug 26° und wir hatten 3 Tage eine schöne Zeit.





Als stärkerer Wind aufkam sind in den neu angelegten Hafen Quinta do Lordes gefahren. Er ist nur 2,5 Seemeilen von der Bucht entfernt. Die Häuser auf dem Bild sind alle noch nicht bewohnt, nur der Hafen wird schon bewirtschaftet. Deshalb wirkt es hier wie in einer Filmlandschaft. Zum Glück hatten wir die Möglichkeit im Nachbardorf an einem Fischerfest teilzunehmen. Wir durften auf einem großen Tunfischfänger mitfahren, bekamen Freibier und Fischbrötchen. 3 Stunden sind die Fischer über das Meer gefahren und haben eine Madonna zu einer Kirche gebracht. Das war eine sehr schöne und interessante Erfahrung, die noch nicht einmal etwas gekostet hat. Wer sich erinnert: In Camerinias sind wir bei der Ankunft in so eine Prozession hineingeraten, jetzt waren wir selber Bestandteil von so einer Veranstaltung.





Gestern sind wir mit dem Bus nach Machico gefahren, haben endlich unseren lang aufgeschobenen Zahnarztbesuch gemacht und die notwendigsten Dinge eingekauft. Bei dem Spaziergang durch die Stadt hat es nach 2 Monaten plötzlich angefangen zu regnen und Andreas hingen die Haare mitten im Gesicht. In diesem Moment hat er einen Friseursalon gesehen und ist direkt hinein. Der Friseur verstand leider kein Englisch und kannte nur das Wort „short“. Seit 40 Jahren waren die Haare wohl noch nie so kurz wie im Augenblick, zum Glück hat er nicht gesagt „very short“.


Morgen werden wir versuchen, im Hafen von Funchal einen Liegeplatz zu bekommen, da dieser Ort zentraler liegt, um sich Madeira näher anzuschauen. Ferner wird es zum Wochenende ziemlich stürmisch, so dass wir uns in einen sicheren Hafen verkriechen wollen.

Bon dia!

Andrea & Andreas

Sonntag, 9. September 2012

Überfahrt nach Madeira / Porto Santo

Letzten Sonntag sind wir morgens um 08.00 Uhr mit ablaufendem Wasser gestartet. Direkt hinter dem Hafen haben wir das Großsegel und die Fock gesetzt und auf dem Tejo ging es dann mit ca. 7 Knoten über Grund raus aufs offene Meer. Der Strom hat uns geschoben. Abends wurde der Wind mal wieder heftiger, 15 – 20 Knoten und 2 Meter Welle, deshalb banden wir das erste Reff ins Großsegel (blieb so bis Madeira) und haben die Fock verkleinert und dicht geholt, damit sie bei den hohen Wellen nicht hin- und herschlug. Von 21.00 Uhr bis ca. 05.00 Uhr morgens am nächsten Tag war dann Bullenreiten angesagt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,5 Knoten. Der Montag wurde dann wunderschön. Mit ausgebaumter Fock sind wir Schmetterling über das klare blaue Wasser gesegelt. Auch zeigte sich eine große Delfinschule, worüber wir uns immer sehr freuen. Die Nach von Montag auf Dienstag war dann wieder so, wie die erste, um 21.00 Uhr kam Wind auf und los ging es. Allerdings bestand ein großer Unterschied: Wir waren eingeschaukelt. In der ersten Nacht hatten wir vor Aufregung und Angespanntheit nicht geschlafen, jetzt aber war immer nur einer Wach, der andere schlief. Dienstagmorgen haben wir dann so um 11.00 Uhr gemeinsam gefrühstückt, und das mit richtigem Kaffee. Die Zubereitung war allerdings nicht ganz einfach bei der bewegten See.

Da wir aufgrund der Stromversorgung immer 1,5 Stunden den Motor anmachen müssen, haben wir danach einen Schlauch aus dem Bad ins Cockpit verlegt und das warme Wasser zum Duschen genutzt.




Seit dem Start segelten wir mit der Windsteueranlage, das ist sehr bequem. Allerdings muss man Kursschwankungen von bis zu 20° in Kauf nehmen. Da bei unserem Kurs der Wind eigentlich genau von Hinten kommt, segelten wir immer 10° mehr nach Westen, damit der Baum schön auf Backbord blieb. Abgesichert wurde er durch unsere neue Baumbremse, die einfach gnadenlos sicher arbeitete. Tagsüber baumten wir die Fock nach Steuerbord aus, nachts wurde sie verringert und dicht geholt, damit sie unsere „Moni“ besser unterstützte. Das Großsegel war die ganze Zeit im 1. Reff, so segelten wir ohne großes Risiko mit einem großen Maß an Komfort zwar nicht den ganz optimalen Weg, aber den bequemeren. Da am Dienstag Körperpflege angesagt war, hatten wir auch die Nachtbesegelung beibehalten und trotzdem eine Geschwindigkeit von 5 Knoten erreicht. Keiner von uns hat seit dem Abend vorher irgend eine Leine angepackt. Unfassbar, dass das funktioniert. Seit der Biskaya hat sich viel verändert. Augenblicklich (Dienstag 16.00 Uhr), wo ich das schreibe, haben wir 15 bis 20 Knoten Wind und jagen mit 6,5 Knoten über Grund, Groß im 1. Reff, Fock halb raus, Welle ca. 2 Meter hoch und Andrea liegt bequem im Cockpit und schläft.


Zum Abend kommt Wind auf, die Wellen werden höher und der Himmel zieht sich mit dicken Wolken zu. Es hat aber nicht geregnet. Das Boot fährt mit 5 Knoten in eine schwarze Wand, nichts ist zu sehen, außer das Funkeln in unserer Bugwelle. Ganz viele Funken sprühen aus dem Wasser. Ab Mitternacht klart der Himmel auf und es ist wunderschönes Segeln unter einem tollen Sternenhimmel. Die Abwechslung der Bedingungen und damit auch die Veränderung der eigenen Befindlichkeit machen den Reiz des Nachtsegelns aus. Mittwoch Mittag nach dem Frühstück haben wir den urs auf 235° über Grund verändert, die Wellen sind nicht hoch (1,5 Meter), so dass man gut Raumschots segeln kann, ohne dass ein Segel schlägt. Der direkte Kurs auf Porto Santo liegt an, die Sonne schein, wir liegen im Cockpit, segeln ist schön. Ringsherum ist es über 4000 Meter tief, aber an 2 Stellen hebt sich der Meeresboden bis auf 100 bzw. 28 Meter unter Wasser, hier müssen riesige Unterwasserberge sein. Wir haben sicherheitshalber einen Weg genau zwischendurch gewählt, da wir nicht wissen, ob Strömung oder brechende Wellen entstehen.

In der Nacht auf Donnerstag hatten wir sehr ruhige See und wenig Wind. Am Donnerstag morgen haben wir dann doch 20 Seemeilen vor Porto Santo den Motor gestartet, da wir weniger als 2,5 Knoten Fahrt machten, die Segel aber bei der Dünung fürchterlich schlugen. Kaum fertig, besuchte uns eine Delfinschule mit über 50 Tieren und begleitet uns ca. 15 Minuten so, als ob sie uns zum Hafen eskortieren wollte. Kurz darauf taucht die Insel aus dem Dunst in der Ferne auf. Das waren schon sehr schöne, emotionale Momente.

 

Position: 33°03,7’ N / 016°18,96’ W

501,9 Seemeilen in 4 Tagen und 5 Stunden

Wetter: super warm, Wassertemperatur 26°


Fazit: Die 4 Tage segeln haben uns total gut gefallen. Wir kommen auf dem schwankenden Boot immer besser zurecht. Wenn die Windsteueranlage gut eingestellt ist hatten wir häufig 8-10 Stunden keine Segeländerungen. Im Gegensatz zu vielen anderen haben wir für die Nacht keine feste Wacheinteilung, vielmehr übernimmt derjenige die Wache, der gerade fit ist, wobei wir immer versuchen, dass jeder von uns bei Dunkelheit möglichst 5 Stunden Schlaf bekommt. Auch haben wir richtig gekocht und warm gegessen, woran bei der Biskayaüberquerung überhaupt nicht zu denken war. Bei der Ankunft waren wir fast ein wenig traurig, dass die Überfahrt zu Ende war.



 

Bon Tarde!

Andrea & Andreas




Lisboa

Lissabon zu besichtigen ist anstrengend, da die Entfernungen doch alle sehr weit sind. Deshalb haben wir uns einen Tag für eine Busrundfahrt entschieden. Das war eine sehr bequeme Art, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gezeigt zu bekommen. Es ist schon interessant, dass selbst die Ansagen im Bus GPS-gesteuert sind. Jeder bekommt einen Kopfhörer und kann aus 15 Sprachen seine Lieblingssprache aussuchen und an der jeweiligen Sehenswürdigkeit werden die entsprechenden Texte dann durch ein GPS-Signal abgerufen. Es Folgen jetzt noch ein paar Eindrücke von Lisboa:






 

Bon dia!

Andrea & Andreas
Mit diesem Blog möchten wir euch an unserer Reise teilhaben lassen und euch die Möglichkeit geben, unsere Abenteuer zu verfolgen.