Montag, 28. Mai 2012

Niederlande adé

Von Zierikzee nach Veere hatten wir einen wunderschönen Segeltag. Waren wir anfangs fast noch alleine unterwegs, änderte sich das nach der Schleuse ins Veerse Meer schlagartig. Ein Gewimmel an Booten, einfach unfassbar. Wir hatten vergessen, dass Pfingsten ist und sich jeder in irgend einer Weise auf dem Wasser tummelte. Die enge Hafeneinfahrt von Veere brauchte etwas Überwindung. Im Hafen selbst wurde es dann noch enger, aber der Anleger im Päckchen zwischen 2 Booten mit jeweils 40 cm Abstand hat gut geklappt. Der Spruch von Andrea zu diesem Hafen lautet: „Wer glaubt der Sixhaven in Amsterdam ist eng, der sollte zu Pfingsten mal in Veere anlegen.“







Von Veere gings am nächsten Tag dann über den Kanal nach Vlissingen. Vor der ersten Brücke haben wir Bekannte aus dem Hafen in Warns getroffen. Leider haben wir uns knapp verpasst. Schade!



Die erste Nacht verbrachten wir im Binnenhafen. Hier gab es 2 Waschmaschinen, die gleichzeitig für uns arbeiteten und einen großen Trockner, sonst aber nichts zu sehen. Der Weg in die Stadt war uns zu weit. Deswegen haben wir uns heute in den alten Fischerhafen im Ortskern von Vlissingen verholt. Dies ist jetzt ein schöner Abschlussort für unseren Aufenthalt in den Niederlanden. Ab Morgen bewegen wir uns dem Atlantik entgegen und setzen dann erst einmal die belgische Gastlandflagge.








Hier mal ein kleines Resümeé der letzten 4 Wochen:
Unser erster Abschnitt, geplant als Einstieg in unsere lange Reise, ist gut gelaufen. Wir haben insgesamt 12 Schleusen passiert und nur in unserer ersten Schleuse ist etwas erwähnenswertes passiert. An- und Ablegen auch in engen Häfen erhöht nicht mehr den Blutdruck und wir haben viele schöne Städte in Zeeland gesehen. Unsere persönliche Rangfolge: Veere, Zierikzee, Vlissingen Fischerhafen, Brouwershaven und Willemstad, nicht zu vergessen die netten Inseln im Grevelingen Meer. Wettermäßig war es die ersten 3 Wochen einfach zu kalt, aber die letzte Woche mit dem beständigen Sonnenschein und gutem Wind hat uns versöhnt. Insgesamt sind wir in 4 Wochen 226 Seemeilen gefahren, davon allerdings nur 107 gesegelt. Im nächsten Monat werden wir versuchen, unsere Segelbilanz weiter zu verbessern.

Tot ziens!
A&A

Freitag, 25. Mai 2012

Sommer in Holland


So, wir sind 4 Tage weiter und liegen im Hafen der wunderschönen Stadt Zierikzee an der Oosterschelde direkt hinter der großen Zeelandbrug. Aber der Reihe nach:

Unsere Empfehlung für den Volvo-Service hat leider nichts gebracht. Mindestwartezeit 2 Wochen. Da haben wir nur kurz Zubehör gekauft und sind dann auf die Insel Ossehoek geflüchtet. Da das Wetter sehr schön war, haben wir direkt nach der Ankunft das Dinghi aufgebaut und dann wurde zuerst eine Runde zur Probe gerudert und eine Runde mit dem Motor gefahren. Davon gibt es leider keine Fotos, war aber sehr lustig. Auch hat Andrea die Sicherung vom Motor ausgetauscht, so dass wir bis heute noch keine weiteren Probleme damit hatten.










 

Am 2. Abend haben wir mit Sigrid und Klaus, die mit ihrem Motorboot bereits sehr viele weite Reisen unternommen haben, nett zusammen gesessen.

Auf dem Weg zur nächsten Insel, Mosselplaat,


haben wir unseren Freund „den Fisch“ wieder getroffen. Wir glauben, dass es sich wohl doch um einen Schweinswal handelt: http://youtu.be/gCe7bhVUrjU

Von der Insel sind wir am Donnerstag dann bei wunderschönem Wetter auf der Oosterschelde im Fahrwasser aufgekreuzt nach Zierikzee, immer um die Berufsschifffahrt drumherum. Andreas sagt: „Das war fast so wie früher mit den Falken auf dem Prinses-Margrietkanaal“.

In Zierikzee liegen wir an einem Schwimmsteg mitten in der alten Stadt und werden alle 6 Stunden wie in einem Fahrstuhl 2,5 m hoch bzw. 2,5 m wieder runter befördert. Da jetzt das Pfingstwochenende vor der Tür steht, liegen wir hier im 4er-Päckchen, wir am Steg. Mal sehen, wie das wird, wenn wir morgen hier weg wollen. Das Wetter soll ja so schön bleiben, so dass wir auf tolles Segeln hoffen.

Hochwasser
Niedrigwasser


Zierikzee


Tot ziens.
A&A

Sonntag, 20. Mai 2012

Inselgeschichten

Erstmals haben wir erfahren, wie toll es ist, wenn man Zeit hat. Es war schönes Wetter und wir sind einfach 3 Tage auf der gleichen Insel geblieben. Es handelt sich um 3 kleine Inseln, die sich Archipel nennen und landschaftlich einfach wunderschön sind.



Anfangs wollten wir nur etwas basteln und ausspannen, aber wenn man länger an einem Ort ist, passieren interessante Dinge, die man sich anschauen kann:

Ein Kat legt am Strand an und macht Pause, dabei wird nicht bemerkt wie der Wind dreht und das Boot eigenmächtig ins Wasser gleitet und Fahrt aufnimmt, weil Katamaransegler ja nie das Großsegel bergen. Die Rettungsaktion hat allen Inselbesuchern 1,5 Stunden Kurzweile gebracht, denn das Hafenkino war voll im Gange. Zufällig kam der Kat an einem Segler vorbei, der es mit dem Staken „angeln“ konnte. Mit dem Kat befreundete Jollensegler wollten dann dorthin segeln und landete direkt vor uns am Steg in Legerwall (alles bei Windstärke 5). Gut, dass Andreas früher Jolle gesegelt hat, denn die Jungs wussten nicht, wie man das Segel bergen kann und wie sie aus dieser Situation wieder rauskommen. Später sah man dann, wie eine Jolle aus dem Wasser gehoben und über die Insel getragen wurde, um einen besseren Startplatz zu erreichen. Leider hatten wir für das Fotografieren in der Situation keine „Zeit“.

Interessant sind auch Segler, denen auf der Insel sofort ihr Stromkabel fehlt und dann regelmäßig den Motor starten, damit der Verbrauch in den Batterien bloß nicht abnimmt.

Gestern hat ein Niederländer neben uns im Päckchen angelegt und als wir ins Gespräch kamen, stellte sich heraus, dass er eine ähnliche Tour gesegelt ist, wie wir sie vor haben. Dazu hat er uns natürlich dann viele Tipps gegeben, wo wir hinfahren sollen, was wir meiden sollen, wo wir tanken sollen u.s.w. Darüber hinaus kommt er hier aus der Gegend und konnte uns sofort eine Volvo Penta-Werkstatt empfehlen, die wir morgen aufsuchen werden.

Ansonsten haben wir die Zeit genutzt, endlich die Baumbremse zu montieren, den Motorraum von Wasser und Öl zu befreien, diverse Ausbesserungsarbeiten zu erledigen und einfach NICHTS zu tun.


Überprüfung der Wassertiefe


Justieren der Baumbremse

NICHTS tun.

Tot ziens!
A&A

Mittwoch, 16. Mai 2012

Endlich Internet

Seit Tagen bemühen wir uns um einen vernünftigen Internetzugang, aber irgendwie ist bei uns der „Wurm“ drin. Gestern haben wir versucht, mit t-mobile die Mails abzufragen, aber alleine das Öffnen der Mail von der Krankenkasse für Andreas mit 5 Anhängen kostete dann 7,00 €, ohne dass wir die Anhänge auch nur lesen konnten. Für den gestrigen Post sind wir dann in einem Hotel Kaffee trinken gegangen. Aber noch fehlt uns die Ruhe, alle Aufgaben im Internet in einer solchen Umgebung abzuarbeiten.

Heute sind wir dann bei Windstärke 5-6 und nur 11 Grad durch 3 Schleusen ins Grevelingen Meer nach Brouwershaven gefahren.



Zwischendurch hatten wir dann auch noch (um die Stimmung zu heben) einen kleinen Hagelschauer und mal wieder den Ausfall unserer Motorelektrik. Auf dem Grevelingen Meer dann unser erstes Highlight: Ein „Fisch“ schwamm mit uns um die Wetter und unter uns her. http://youtu.be/ghu_5UOgpTI

Unser zweites Highlight war dann der Hafen von Brouwershaven. Eine sehr schmale Einfahrt, aber ein idyllischer Hafen direkt am Marktplatz mit einem geöffneten Vishandel. Und man soll es kaum glauben, in der Abendsonne war es dann noch richtig warm. Bei 19 Grad konnten wir draußen essen.





Zu allem Überfluss hat der Hafen auch noch kostenfreies Internet, so dass wir endlich mal ein paar Dinge klären konnten.

Morgen fahren wir für 3 Tage auf eine kleine Insel und kommen danach noch einmal in diesen Hafen zurück (alleine schon um ins Internet zu gehen und Fisch zu kaufen).

Tot ziens
A&A

Dienstag, 15. Mai 2012

von Ijmuiden in den Haringfliet


Vom Wetter werden wir im Augenblick nicht verwöhnt, deshalb sind wir erst noch einmal einen Tag länger in Amsterdam geblieben.

Am 09.05.2012 sind wir dann gegen den Wind unter Motor nach Ijmuiden gefahren, wo wir aufgrund des starken Süd-West-Windes (SW) 3 Tage eingeweht waren. Die Zeit haben wir genutzt, um zu waschen und zu basteln.





Da wir auch wieder Wasser und Öl in der Bilge hatten, wollten wir gerne bei dem ortsansässigen Volvo-Mechaniker einen Termin, aber leider hatte er eine Wartezeit von 2 Wochen. So sind wir also bis heute noch auf der Suche nach einem kompetenten Mechaniker, während wir immer wieder versuchen, das Problem selbst in den Griff zu bekommen.

Am 12.05.2012 sind wir dann bei Windstärke 4-5 aus Nord-West (NW) mit hoher Dünung nach Scheveningen aufgebrochen. Die Nordsee empfing uns nicht besonders freundlich und unsere eh’ schon nervösen Mägen fühlten sich noch schlimmer an. In 5 Stunden sind wir bis Scheveningen gesegelt (oder besser gehüpft?). Das Hafenhandbuch hatte Recht, denn vor der Einfahrt herrschte eine extrem starke seitliche Strömung. Am ersten Liegeplatz durften wir nicht bleiben und mussten in dem engen Hafenbecken einmal drehen und uns an einer HR 42 ins Päckchen legen. Zwei Jahre konnten wir das Anlegen an anderen Booten vermeiden, aber zum Glück hat der erste Päckchenanleger an diesem schönen Boot problemlos funktioniert. Zum Dank haben uns die Eigner abends dann zu einem leckeren Rotwein eingeladen. Es wurde ein sehr netter, langer Abend. Da Scheveningen als Regattahafen uns nicht sehr gut gefallen hat und wir noch nicht einmal Fisch kaufen konnten, sind wir am nächsten Tag unter Motor bei schwachem SW-Wind zur Schleuse am Stellendam gefahren. Es schien ein sehr langweiliger Tag zu werden, nur am Horizont ab und zu ein anderes Boot. Das änderte sich schlagartig genau in dem Moment, als wir die Einfahrt nach Rotterdam queren wollten. Innerhalb weniger Minuten tauchten 6 schwimmende „Hochhäuser“ auf, aber alles klappte gut. Vor der Schleuse in Stellendam wurden wir von der Polizei kontrolliert und bekamen so auch die Bestätigung, dass unsere mitgeführten Papiere alle in Ordnung sind. Wir sind noch bis 19.00 Uhr weiter gefahren nach Hellevoetsluis auf dem Haringfliet. Ein kleiner netter Ort.

Gestern (14.05.12) sind wir dann nach Willemstad bei raumem Wind (schräg von hinten) mit Windstärke 5 gesegelt. Nach Windstärke 5 auf der Nordsee war das ein „Spaziergang“. Wir haben versucht, unsere Segelbilanz aufzubessern, aber der Anteil der Motorstunden liegt leider immer noch weit höher. Willemstad ist ein sehr schöner Ort und deshalb bleiben wir heute hier. Dies hat nichts mit den angesagten 7 Bft und dem Wind aus SW zu tun, hilft aber bei der Entscheidung.





Morgen wollen wir dann weiter ins Grevelinger Meer, um die Berechtigung für den Aufenthalt auf den Inseln und eine Angelkarte zu kaufen.

Fazit: Trotz des Wetters entwickeln wir uns segeltechnisch weiter. An- und Ablegen, Schleusen (sogar mit Polizeibegleitung) und Brücken machen uns keinerlei Probleme. Das führt auch bei uns beiden zu einer größeren Gelassenheit und Entspanntheit, ganz nach unserem Motto.

Tot Ziens aus der Kuchenbude bei leichtem Regen
A&A

Montag, 7. Mai 2012

2 Tage Amsterdam

Wir hatten 2 wunderschöne Tage in Amsterdam. Gestern wurde der Geburtstag von Andreas bei richtig schönem Wetter (wie fast immer am 6. Mai) gefeiert. Danke für all die vielen, netten Anrufe und Mails. Michael und Jonas sind extra angereist. Mein Freund, der Nichtschwimmer, hat sich sogar an Bord getraut und das schöne Wetter genossen.
Zwischendurch haben wir einen wunderschönen Stadtbummel gemacht. Neben den vielen tollen Gebäuden und Grachten fanden wir auch Fenster mit rotem Licht in dem Schaufensterpuppen sich ausstellen. Heute waren wir dann im Schifffahrtsmuseum, welches für 15,-- € Eintritt pro Person sehr empfehenswert ist, nicht zuletzt, weil dort auch ein Nachbau eines Ost-Indien-Fahrers gezeigt wird, ähnlich wie in Lelystad.
Nach der vielen Lauferei habe wir uns dann eine 1-stündige Grachtenfahrt gegönnt.

Ín den Grachten landet allerdings auch viel Müll, was manche Tiere zu ungewöhnlichem Nestbau veranlasst:

Fazit: Amsterdam ist eine sehr pulsierende und interessante Stadt, aber auf die Fahrradfahrer muss man achten, wenn man unfallfrei durch die Stadt möchte. Für die vielen Räder gibt es extra Parkhäuser.

Auch das Motorproblem ist gelöst, so dass wir morgen nach Ijmuiden aufbrechen wollen.
Tot ziens A&A

Samstag, 5. Mai 2012

Im Urlaub angekommen

Der Tag Auszeit hat uns gut getan. Am 3. Mai sind wir dann bei Regen nach Enkhuizen gefahren. Wir wurden morgens alleine geschleust und haben es trotzdem geschafft, quer zu stehen. Wind war zwar keiner, aber unsere Leinenarbeit ist im Winterlager eingerostet. In Enkhuizen haben wir nett im Buyshaven gelegen und sind am nächsten Tag gleich weiter. Unser Ziel war Volendam, aber da wir guten Wind hatten, sind wir durchgesegelt bis Durgerdam. Ableger, Schleuse und Anleger: alles war o.k. Am Abend gab es zur Belohnung dann ein leckeres Essen: Scholle mit Schmorgurke und Reis.
Heute war dann die letzte Etappe bis zum Sixhaven in Amsterdam nur noch eine 1,5-stündige Trainingsfahrt: Ablegen, Brücke, Schleuse und 2x im Sixhaven anlegen. Hier ist der Havenmeister wohl nie mit unserer Standortwahl zufrieden, da wir wieder umlegen mußten. Aber jetzt haben wir einen guten Platz für 3 Tage. Erste Einkäufe im Supermarkt und ein kurzer Rundgang durch das Centrum von Amsterdam liegen jetzt hinter uns.
Im Hafen
Bei der Anreise haben wir noch ein anderes Urlaubsschiffchen getroffen.
Mittlerweile haben wir uns gut eingelebt und die Reise fängt an, uns richtig viel Spaß zu machen. Dass die Elektrik vom Motor mal wieder nicht geht (am Abreisetag erst repariert), führt bei uns nicht mehr zu Panikattacken. Morgen werden wir die Reparatur mal in Ruhe angehen. tot ziens A&A

Donnerstag, 3. Mai 2012

Abgelegt am 01.05.2012

Wider Erwarten haben wir doch den Termin 01. Mai zum Ablegen einhalten können. Wir waren überzeugt, dass uns der Ablegestress nicht einholt, von dem wir oft bei anderen gelesen haben die das gleiche vor haben. Aber weit gefehlt: Das Appartement in das wir einziehen wollten, wurde nicht pünktlich frei, die Lady kam nicht pünktlich ins Wasser und die Reparaturen waren und sind auch noch nicht vollendet. Dadurch waren die letzten 4 Wochen für uns sehr anstrengend. Ein kurzes Beispiel: Nachdem wir uns mehrfach versichert haben, dass alles o.k. ist, wollten wir dann endlich ablegen, aber der Motor sprang gar nicht erst an. Als wir eine Stunde später dann doch los kamen, stellten wir fest, dass der Autopilot nicht geht. Zum Glück fanden wir eine helfende Hand in Stavoren. Daran sieht man, es war nicht alles nur negativ. Freunde und Brüder haben uns bei der Arbeit geholfen und uns viele nette und herzliche Abschiede bereitet. Dafür an dieser Stelle herzlichen Dank!
Im Moment genießen wir bei schönstem Wetter unseren ersten freien Tag seit Wochen in Stavoren. Weit sind wir halt noch nicht gekommen. Aufgrund von Internetschwierigkeiten kommt dieser Post erst jetzt. tot ziens A&A
Mit diesem Blog möchten wir euch an unserer Reise teilhaben lassen und euch die Möglichkeit geben, unsere Abenteuer zu verfolgen.