Schon wieder sind 10 Tage um, jedesmal sind wir erstaunt, wo die Tage geblieben sind. Bei diesem Buchtenhopping verliert man total den Bezug zur Zeit. Sicherheitshalber haben wir gestern mal eine Grobplanung gemacht, wie die nächsten Wochen aussehen sollen, aber ob wir uns daran halten …. wohl eher nicht. Aber zum Glück wissen wir noch, was wir die letzten Tage gemacht haben:
Am 05.02.2013 haben wir morgens um
04.40 Uhr noch im Dunkeln den Anker gelichtet und sind Richtung St.
Lucia gesegelt. Insgesamt waren das 55,8 sm und wir wollten
sicherstellen, dass wir im Hellen ankommen. Deshalb der frühe
Aufbruch. Zum anderen hatten wir uns entschieden, St. Vincent
auszulassen. Die Insel soll zwar auch schön sein, aber die
wichtigsten Ankerbuchten haben wir uns im Vorbeisegeln angeschaut.
Die Strecke war schwierig zu segeln, weil jeweils zwischen den Inseln
mit Düsen- und Kapeffekten gerechnet werden muss. Zwischen St.
Vincent und St. Lucia haben wir diese auch beide erwischt, so dass
sich der Wind schlagartig auf ca. 25 kn erhöht hat und die Welle
dabei auch ziemlich fies geworden ist. Mit dem Großsegel im ersten
Reff und Fock konnten wir aber hoch am Wind unser Ziel fast anliegen.
Kurz vor Soufrier haben wir versucht zu kreuzen, aber durch die
Strömung hatten wir einen zu großen Wendewinkel, so dass wir uns
dann doch entschließen mussten, die letzten 9 sm zu motoren. Um
15.50 Uhr lagen wir fest an der Mooringboje (N 13° 50,8' W061°
03,8') direkt vor dem Wahrzeichen von St. Lucia, den beiden Pitons.
Die Bucht ist einfach wunderschön. Zum Einklarieren waren wir dann
aber leider doch zu spät. Abends hat uns dann ein Boatsboy einen
Ausflug zum Vulkan und in den Botanischen Garten angeboten und wir
haben dafür für den nächsten Morgen einen Termin um 10.00 Uhr
vereinbart, dass er uns am Boot abholt. Er war dann auch pünktlich
zur Stelle und wir sind in seinem Boot in einem Höllentempo in die
Stadt gefahren. Beim Einklarieren brauchten wir nichts bezahlen, weil
unser Boatsboy mit allen befreundet war (war übrigens auch teil
unserer finanziellen Abmachungen). Vom Zoll mussten wir dann nebenan
in das Immigrationbüro, aber der Dienst habende Beamte hatte sich
eine Auszeit genommen, so dass mittlerweile ein Anmeldestau von
insgesamt 5 Crews vor der Tür entstanden ist. Wir haben von anderen
gehört, dass sie teilweise bis zu 4 Stunden gewartet haben. Wir
hatten zum Glück eine Tour gebucht und unser Boatsboy wollte wohl
nicht den ganzen Tag auf uns warten. Er griff zum Telefon und nach 10
Minuten war der Beamte ins einem Büro. Eigentlich waren wir die
letzten in der Schlange, aber unser Boatsboy nahm mal kurz den Zettel
vom Zoll und unsere Pässe und nach 30 Sekunden hatten wir den
begehrten Stempel im Pass und waren fertig. Etwas peinlich war das
schon, weil die anderen Crews schon komisch geguckt haben. Unserem
Ausflug stand nichts mehr im Weg, also sind wir zuerst zum Vulkan
Soufrier gefahren, haben uns das brodelnde Wasser und den blubbernde
und nach faulen Eiern stinkenden Schwefelschlamm angeguckt. Die
härteren unter den Besuchern haben sich dann auch noch das Badezeug
angezogen und haben sich in den Schlamm gelegt.
Danach ging es über schmale Straßen
zum Botanischen Garten. Unterwegs konnten wir kurz stoppen und unser
Boot vor Anker mal aus der Vogelperspektive fotografieren.
Der Garten hat uns unheimlich gut
gefallen. Es gab viele toll aussehende Blumen und Bäume, Palmen und
einen wunderschönen Wasserfall. Danach haben wir noch einen Bummel
durch die Stadt gemacht und sind dann wieder mit dem Speedboot zu
unserem Schiff.
Am 07.02.2013 sind wir dann an der
Küste von St. Lucia weiter nach Norden gesegelt. Mittags sind wir in
die Marigot Bay, eine wunderschöne geschützte Bucht, aber
unheimlich teuer. Hier kostet schon die Mooringboje 80
East-Caribean-Dollar, nach einem Hafenplatz haben wir uns gar nicht
ersterkundigt. Wir hatten aber auch nicht wirklich vor, hier zu
übernachten, da wir bereits im Vorfeld gelesen hatten, dass diese
Bucht nicht nur vom Preis, sondern auch vom Ambiente nicht zu uns
passt. Auf dem weiteren Weg Richtung Norden sind wir dann mit einem
anderen Boot um die Wette gesegelt. Normalerweise hätten wir
überhaupt keine Chance gehabt, aber bei 20 bis 25 kn Wind hatte der
andere einfach zu viel Tuch, so dass er den Kurs nicht immer sauber
halten konnte. Nach 2 Stunden haben sie uns dann doch überholt, was
mit einer 44-Fuß-Yacht auch in Ordnung für uns ist. Am späten
Nachmittag waren wir dann in der Rodney Bay, dem Zielort der ARC.
Diese Bucht ist riesen groß und wir haben mitten drin geankert.
Andreas hat abends 117 Segelboote gezählt, aber es hätten bestimmt
noch weitere 100 Platz gefunden. Am Montag haben wir dann in den
Hafen verlegt, unser Großsegel dem Segelmacher zum überprüfen
gegeben. Endlich gibt es mal wieder Süsswasser am Steg und wir haben
unser Zuhause von Innen und Außen auf Vordermann gebracht. Auch uns
haben wir nicht vergessen, denn dieser Hafen ist seit dem 19.
Dezember der erste in dem wir sind. Eine richtige Dusche ist einfach
toll. Von dem Ort sind wir ein wenig enttäuscht, da er nicht viel
bietet. Aber es gibt 2 gute große Supermärkte und endlich mal
wieder Internet an Bord. Alles ist sauber, Kühlschrank und
Wassertank sind voll, deshalb geht es morgen weiter nach Martinique.
Take care, enjoy the day!
Andrea & Andreas
2 Kommentare:
Wir wollen auch Sonne, Strand......
Liebe Grüße aus Dortmund Suse
.... und frischen Fisch!!!
glg BiCaMo
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