Mittwoch, 13. Februar 2013

St. Lucia



Schon wieder sind 10 Tage um, jedesmal sind wir erstaunt, wo die Tage geblieben sind. Bei diesem Buchtenhopping verliert man total den Bezug zur Zeit. Sicherheitshalber haben wir gestern mal eine Grobplanung gemacht, wie die nächsten Wochen aussehen sollen, aber ob wir uns daran halten …. wohl eher nicht. Aber zum Glück wissen wir noch, was wir die letzten Tage gemacht haben:

Am 05.02.2013 haben wir morgens um 04.40 Uhr noch im Dunkeln den Anker gelichtet und sind Richtung St. Lucia gesegelt. Insgesamt waren das 55,8 sm und wir wollten sicherstellen, dass wir im Hellen ankommen. Deshalb der frühe Aufbruch. Zum anderen hatten wir uns entschieden, St. Vincent auszulassen. Die Insel soll zwar auch schön sein, aber die wichtigsten Ankerbuchten haben wir uns im Vorbeisegeln angeschaut. Die Strecke war schwierig zu segeln, weil jeweils zwischen den Inseln mit Düsen- und Kapeffekten gerechnet werden muss. Zwischen St. Vincent und St. Lucia haben wir diese auch beide erwischt, so dass sich der Wind schlagartig auf ca. 25 kn erhöht hat und die Welle dabei auch ziemlich fies geworden ist. Mit dem Großsegel im ersten Reff und Fock konnten wir aber hoch am Wind unser Ziel fast anliegen. Kurz vor Soufrier haben wir versucht zu kreuzen, aber durch die Strömung hatten wir einen zu großen Wendewinkel, so dass wir uns dann doch entschließen mussten, die letzten 9 sm zu motoren. Um 15.50 Uhr lagen wir fest an der Mooringboje (N 13° 50,8' W061° 03,8') direkt vor dem Wahrzeichen von St. Lucia, den beiden Pitons. Die Bucht ist einfach wunderschön. Zum Einklarieren waren wir dann aber leider doch zu spät. Abends hat uns dann ein Boatsboy einen Ausflug zum Vulkan und in den Botanischen Garten angeboten und wir haben dafür für den nächsten Morgen einen Termin um 10.00 Uhr vereinbart, dass er uns am Boot abholt. Er war dann auch pünktlich zur Stelle und wir sind in seinem Boot in einem Höllentempo in die Stadt gefahren. Beim Einklarieren brauchten wir nichts bezahlen, weil unser Boatsboy mit allen befreundet war (war übrigens auch teil unserer finanziellen Abmachungen). Vom Zoll mussten wir dann nebenan in das Immigrationbüro, aber der Dienst habende Beamte hatte sich eine Auszeit genommen, so dass mittlerweile ein Anmeldestau von insgesamt 5 Crews vor der Tür entstanden ist. Wir haben von anderen gehört, dass sie teilweise bis zu 4 Stunden gewartet haben. Wir hatten zum Glück eine Tour gebucht und unser Boatsboy wollte wohl nicht den ganzen Tag auf uns warten. Er griff zum Telefon und nach 10 Minuten war der Beamte ins einem Büro. Eigentlich waren wir die letzten in der Schlange, aber unser Boatsboy nahm mal kurz den Zettel vom Zoll und unsere Pässe und nach 30 Sekunden hatten wir den begehrten Stempel im Pass und waren fertig. Etwas peinlich war das schon, weil die anderen Crews schon komisch geguckt haben. Unserem Ausflug stand nichts mehr im Weg, also sind wir zuerst zum Vulkan Soufrier gefahren, haben uns das brodelnde Wasser und den blubbernde und nach faulen Eiern stinkenden Schwefelschlamm angeguckt. Die härteren unter den Besuchern haben sich dann auch noch das Badezeug angezogen und haben sich in den Schlamm gelegt.

Danach ging es über schmale Straßen zum Botanischen Garten. Unterwegs konnten wir kurz stoppen und unser Boot vor Anker mal aus der Vogelperspektive fotografieren.

 

Der Garten hat uns unheimlich gut gefallen. Es gab viele toll aussehende Blumen und Bäume, Palmen und einen wunderschönen Wasserfall. Danach haben wir noch einen Bummel durch die Stadt gemacht und sind dann wieder mit dem Speedboot zu unserem Schiff.


 




 

 


Am 07.02.2013 sind wir dann an der Küste von St. Lucia weiter nach Norden gesegelt. Mittags sind wir in die Marigot Bay, eine wunderschöne geschützte Bucht, aber unheimlich teuer. Hier kostet schon die Mooringboje 80 East-Caribean-Dollar, nach einem Hafenplatz haben wir uns gar nicht ersterkundigt. Wir hatten aber auch nicht wirklich vor, hier zu übernachten, da wir bereits im Vorfeld gelesen hatten, dass diese Bucht nicht nur vom Preis, sondern auch vom Ambiente nicht zu uns passt. Auf dem weiteren Weg Richtung Norden sind wir dann mit einem anderen Boot um die Wette gesegelt. Normalerweise hätten wir überhaupt keine Chance gehabt, aber bei 20 bis 25 kn Wind hatte der andere einfach zu viel Tuch, so dass er den Kurs nicht immer sauber halten konnte. Nach 2 Stunden haben sie uns dann doch überholt, was mit einer 44-Fuß-Yacht auch in Ordnung für uns ist. Am späten Nachmittag waren wir dann in der Rodney Bay, dem Zielort der ARC. Diese Bucht ist riesen groß und wir haben mitten drin geankert. Andreas hat abends 117 Segelboote gezählt, aber es hätten bestimmt noch weitere 100 Platz gefunden. Am Montag haben wir dann in den Hafen verlegt, unser Großsegel dem Segelmacher zum überprüfen gegeben. Endlich gibt es mal wieder Süsswasser am Steg und wir haben unser Zuhause von Innen und Außen auf Vordermann gebracht. Auch uns haben wir nicht vergessen, denn dieser Hafen ist seit dem 19. Dezember der erste in dem wir sind. Eine richtige Dusche ist einfach toll. Von dem Ort sind wir ein wenig enttäuscht, da er nicht viel bietet. Aber es gibt 2 gute große Supermärkte und endlich mal wieder Internet an Bord. Alles ist sauber, Kühlschrank und Wassertank sind voll, deshalb geht es morgen weiter nach Martinique.

 
 


Take care, enjoy the day!

Andrea & Andreas

2 Kommentare:

susa-li hat gesagt…

Wir wollen auch Sonne, Strand......
Liebe Grüße aus Dortmund Suse

BiCaMo hat gesagt…

.... und frischen Fisch!!!
glg BiCaMo

Mit diesem Blog möchten wir euch an unserer Reise teilhaben lassen und euch die Möglichkeit geben, unsere Abenteuer zu verfolgen.